Definition "Wert"

Da sich ein Value-Investor als "Wertsucher" bezeichnet, oder danach handelt, sollte er sich klar sein was man unter Wert versteht.
Wert im finanziellen und rechtlichen Sinn hat eine konkrete materielle Bedeutung.

1. Fairer Marktwert.
Dieser wichtige Standartwert ist bei der Bewertung von Privatvermögen, besonders bei der Immobilienwertermittlung und bei der Vermögensbesteuerung erforderlich. Wenn Sie Beispielsweise ein Haus kaufen oder verkaufen, richten Sie sich bei Ihren Preisvorstellungen nach den lokalen Marktverhältnissen. Wenn Ihrem Haus vergleichbare Objekte bei 250.000 bis 280.000 Euro verkauft werden, wird auch Ihr Preis wenig von dieser Preisspanne abweichen.
Kaufen Sie eine Aktie ohne weiteres Hinterfragen zum aktuellen Kurs, erkennen Sie somit den "fairen Marktwert" des Unternehmens an.

2. Buchwert
Bei diesem Wert handelt es sich um den Nettowert des Unternehmens oder auch Eigenkapitalwert pro Aktie. Als "Wertsucher" hat man es hier mit einer wichtigen Kennzahl zu tun, um unterbewertete Aktien zu finden.

3. Veräußerungswert
Veräußerungswert ist der Wert der Auskunft darüber gibt welche Summe man erzielen würde, wenn alle Vermögensteile verkauft, alle Schulden sowie Rechnungen beglichen werden, alle Außenstände hereingeholt werden. Die Gesamtsumme geteilt durch die Aktienanzahl ergibt dann den Veräußerungswert pro Aktie. Ist eine Aktie von einem eigentlich gesunden Unternehmen auf einem so niedrigen Kurs gefallen, haben wir es auf jeden Fall mit einem Schnäppchen zu tun.

4. Innerer Wert
Dieser Wert gibt Auskunft darüber, wie viel ein Unternehmen Wert ist wenn die Zukunft mit eingepriesen wird, also auch die zukünftigen Gewinnerwartungen, Umsätze mit einbezogen werden. Er liegt dem zufolge höher als Buch - und Veräußerungswert, ist bei Übernahmen interessant.

Der Chart unten zeigt den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Wertstandards am Beispiel eines hypothetischen Unternehmens. Gut zu sehen in das große Auf und Ab des Marktwertes der sich immer wieder vom Buchwert entfernt, wie ein Hund der beim Gassi gehen seinem Herrchen (Buchwert) davon eilt und wieder zurück kommt. In diesem Fall fällt der Kurs (Marktwert) sogar unter den Veräußerungswert (sehr selten), hier sollte man nun Informationen zusammentragen warum das so ist. Ist das Unternehmen kein Pleitekandidat und macht vielleicht sogar noch Gewinne, haben wir es mit einem Superschnäppchen zu tun. So tief wie in Beispiel fällt ein Kurs aber wirklich nur im absoluten Ausnahmefall, generell kann man sagen das ein Wertorientierter Anleger nach Aktien Ausschau halten sollte, bei denen der Marktwert unter dem inneren Wert gefallen ist, je tiefer desto besser.



Verschiedene Formeln

Um Detaillierte Angabe zu den einzelnen Formeln zu bekommen jeweils die Erklärungen anklicken!

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) = Kurs der Aktie : Gewinne pro Aktie

Buchwert pro Aktie  = Eigenkapital : Aktienanzahl

                Erklärung Buchwert

Eigenkapitalquote [%] = Eigenkapital : Bilanzsumme x 100

Eigenkapitalrendite [%] = Gewinn nach Steuern : Eigenkapital x 100

            Erklärung Eigenkapitalerndite

Gewinnwachstum [%] = Jahresgewinn - Vorjahresgewinn : Vorjahresgewinn x 100

Einbehaltene Gewinne [%] = 100 - Dividende pro Aktie : Gewinn pro Aktie x 100

Umsatzrendite [%] = Gewinn : Umsatz x 100

Cash-Flow-Berechnung:
Gewinn
+/- außerordentliche Aufwendungen / Erträge
+/- Abschreibungen / Zuschreibungen
+/- Zugang / Abgang langfristigen Rückstellungen
= Cash Flow                     Erklärung Cash Flow


Cash Flow Marge [%] = Cash Flow : Umsatz x 100

Sachinvestitionen vom Cash-Flow [%] = Sachinvestitionen : Cash-Flow x 100

Netto Cash Flow = Cash Flow - Sachinvestitionen
              Erklärung Netto Cash-Flow

Marktwert (Börsenkapitalisierung) = Anzahl der gehandelten Aktien x Börsenkurs

Gesamtkapitalrendite = Gewinn : investiertes Kapital x 100
             Erklärung